Jahreskonzert 2023
Jahreskonzert 2023

Jahreskonzert: Musikalisches Experiment im Palatin

Die Vorsitzende der Stadtkapelle Wiesloch, Michaela Maurer, hatte es als „Experiment“ angekündigt und frei nach dem Motto „Blasmusik trifft Pop“ wurde das Wagnis eingegangen. Beim traditionellen Jahreskonzert im Staufersaal des Palatins gab es am Ende eine Zweisamkeit der besonderen Art, spielte doch die Stadtkapelle gemeinsam mit der Band „Celebrate Groove“ auf. Es war ein stimmungsvolles und mit viel Beifall bedachtes Wagnis, das voll aufging. 


Begonnen hatte das musikalische Spektakel mit der Jugendstadtkapelle unter Leitung von Harald Weber. Mit dem Titel „Break up“ (Aufbruch) wurde gleich zu Beginn verdeutlicht, dass man auf die Jugend setzt. „Wir haben mit der Maria-Sibylla-Merianschule und der dortigen Bläserklasse eine Kooperation und hoffen natürlich, über diesen Weg Nachwuchs für unsere Jugendstadtkapelle generieren zu können“, berichtete Maurer, die unter den Gästen auch die Leiterin der Schule, Simone Starke, sowie Oberbürgermeister Dirk Elkemann nebst Begleitung und weitere Ehrengäste begrüßte.
Mit insgesamt fünf Stücken lieferte der Nachwuchs eine beeindruckende Kostprobe ab, so unter anderem auch mit einem Ausflug auf den afrikanischen Kontinent. Bei „Serengeti“ wurden die Besucherinnen und Besucher wohlklingend in die Regionen Afrikas entführt. Wissenswertes zu den einzelnen Werken erzählten Anne und Maike, beide selbst in der Jugendstadtkapelle aktiv.
Der Staufersaal war gut besucht, unter den Gästen waren auch einige Menschen aus der Ukraine, die derzeit hier untergebracht sind, mit dabei, die mit Unterstützung der Bürgerstiftung Wiesloch eingeladen worden waren. Speziell für sie hatte Harald Weber die „Ukrainien Rhapsody“ von Franco Cesarini mit ins Programm aufgenommen.
Noch vor der Pause gab es von der Stadtkapelle einen vielfältigen Querschnitt durch die Blasmusik, beginnend mit einem Militärmarsch bis hin zu fröhlich-beschwingten Weisen („The hounds of spring“).
Es standen auch Ehrungen für langjährige, aktive und passive Mitglieder an. Ausgezeichnet wurden sie von Helmut Spannagel vom Blasmusikverband Rhein-Neckar. So waren dies Jan und Paul Förderer (zehn Jahre) und für 20-jährige Zugehörigkeit zur Stadtkapelle Lena Fellhauer und Verena Huber. Die Ehrennadel in Gold und Diamant ging an Norbert Seibel, der seit vier Jahrzehnten bei der Stadtkapelle mitspielt. Bei den Förderinnen und Fördern der Stadtkapelle, den passiven Mitgliedern, sind Bärbel Adam und Andrea Walter seit 50 Jahren mit dabei, für 30-jährige passive Unterstützung zeichnete Michaela Maurer folgende Personen aus: Ursula Armbruster, Ronia und Kristian Baumgärtner, Christof Haberacker, Cornelia und Peter Solberg.
Nach der Pause ging es unterhaltsam weiter, gekonnt moderiert von Sandra Goldschmidt. In den Werken „Für Theresa“ und „Sax in die City“ standen die Solisten im Blickpunkt. Max Förderer mit der Tuba und sein Bruder Ben (Altsaxofon) gaben dabei eindrucksvoll Kostproben ihres Könnens ab und wurden mit viel Beifall bedacht. „Die Tuba ist nicht unbedingt das klassische Soloinstrument, informierte Goldschmidt. Und doch überzeugten die beiden Brüder.
Dann hieß es Bühne frei für das angekündigte Experiment. „Wir haben heute musikalischen Zuwachs erhalten – Elektromusiker“, kündigte die Moderatorin an. Die Band „Celebrate Groove“ hatte sich zwischenzeitlich mit in die Kapelle integriert und es ging gleich fetzig los mit dem Song „Celebrations“, einst von „Kool and the Gang“ anno 1980 als Welthit präsentiert. Ein Ausflug in den Hip Hop war ebenso mit dabei wie auch der Song „Murphys Gesetz“. Der zustimmende Beifall noch vor der Zugabe verhieß, dass das angekündigte „Experiment“ als gelungen bezeichnet werden darf.

 

Artikel aus der RNZ vom 10.05.2023 von Hans-Dieter Siegfried

Foto: intern SKW