40 Jahre Jugendstadtkapelle Wiesloch – Ein Rückblick

40 Jahre Jugendstadtkapelle Wiesloch – Ein Rückblick

Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Jugendstadtkapelle Wiesloch möchten wir Sie gerne auf eine kleine Reise in Vergangenheit mitnehmen.

Schon Anfang der 70er Jahre war es die Zielsetzung der Vorstandschaft der Stadtkapelle, die Zusammenarbeit mit der Jugendmusikschule zu intensivieren. Als Georg Hartlieb, damals Lehrer an der Jugendmusikschule, das Dirigat bei der Stadtkapelle übernahm, lag es nahe, dass noch mehr in die Jugendarbeit investiert werden sollte: Die Jugendstadtkapelle Wiesloch wurde gegründet.

Den ersten Auftritt hatte die Jugendstadtkapelle bei der Winterfeier 1978.

Seitdem ist die Jugendstadtkapelle regelmäßig bei den großen Konzerten der Stadtkapelle zuerst in der alten Stadthalle, nun auch im Palatin zu hören. Aber auch andere Auftritte bestreitet die Jugend zusammen mit den Großen und bereichert so z. B. das Serenadenkonzert oder auch das Fest "Wein und Musik".

Manchmal ist die Jugendstadtkapelle aber auch alleine unterwegs. So präsentieren sich die jungen Musikerinnen und Musiker beim Tag der Instrumente der Musikschule Wiesloch oder bringen Freude in die Herzen von Kranken und Alten in der Weihnachtszeit.

Schon früh war die Jugendstadtkapelle auch außerhalb der Mauern von Wiesloch zu hören. Im Rahmen der ersten gemeinsamen Fahrt wurde im Jahr 1979 am ersten Jugendmusiktreffen in Ulm teilgenommen.

Beim dortigen Wertungsspiel erreichte die Jugendstadtkapelle die Note gut - sehr gut. Diese erste offizielle Anerkennung durch die Preisrichter bestätigte den damals eingeschlagene Weg.

Danach nahm die Jugendstadtkapelle auch an weiteren Jugendkritikspielen mit tollen Erfolgen teil. Zuletzt 2010 in Öschelbronn.

In den Herbstferien 1981 startete die Jugendstadtkapelle zu ihrer bisher längsten Tour. Ziel der einwöchigen Reise war die nordenglische Stadt Brighouse, wo man der Clifton and Lightcliffe Yunior Band einen Besuch abstattete.

Über Pfingsten 1982 waren die englischen Freunde dann zu Besuch in Wiesloch. Nach einem gemeinsamen, gut gelungenen Konzert fuhr man dann zusammen an den Bodensee, zum "Internationalen Blasmusikfestival" der Knabenmusik Meersburg.

Außerdem veranstaltete man Lehrgänge in Kißleg, trat auf der Landesgartenschau in Ettlingen auf und fährt auch heute immer noch auf Probenwochenenden in die nähere Umgebung.

1985 passierte dann etwas, das uns immer wieder einholt. Die Kinder werden zu jungen Erwachsenen und wechseln in die Stadtkapelle. Mit einer kleinen aber feinen Gruppe wurde weiter musiziert.

Heute spielen rund 25 Musikerinnnen und Musiker in der Stadtkapelle mit, die als Kinder oder Jugendliche in der Jugendstadtkapelle begonnen haben. Mit der Jugend wird dann immer wieder neu begonnen und neue Kinder werden an die Blasmusik herangeführt. Neuestes Beispiel sind die Junioren. Diese Formation besteht seit 1 1/2 Jahren und hat heute schon seinen zweiten Auftritt im Palatin.

Besonders stolz sind wir, dass es in den Reihen der Jugendstadtkapelle immer wieder außergewöhnliche Talente gibt, die sich der Jury beim landesweiten Wettbewerb "Jugend musiziert" stellen. Und so gab es in der Vergangenheit und gibt es auch heute noch immer wieder Jugendliche, die es zu Regional- oder Landespreisträgern schaffen, einige sogar beim Bundeswettbewerb teilnehmen durften.

Juendstadtkapelle heuteDie musikalische Leitung der Jugendstadtkapelle lag viele Jahre in der Hand von Georg Hartlieb. Ender der 90 er Jahre wurde der Dirigentenstab dann an Joachim Götz und anschließend an Robin Pfeifer übergeben, bevor 2001 Karin Seibel die musikalische Leitung übernahm. Sie steht nunmehr seit 16 Jahren dem jugendlichen Orchester vor. Und Sie können uns glauben: Einen Sack Flöhe zu hüten, ist manchmal leichter!

Die vielen Auftritte, bei denen man nicht nur sich selbst in der Gruppe, sondern auch anderen unzähligen Menschen Freude bereitet hat, kann man nicht alle erwähnen. Aber gerade diese Ereignisse sind es, die das Wirken im Unterricht und in den Proben nach außen deutlich machen. Und jeden Musiker motiviert, seine Freizeit der Musik zu widmen.

Musizieren, gemeinsames Erleben, einander helfen, anderen Freude bereiten, für die Gemeinschaft arbeiten - das ist das, was es in der Arbeit mit der Jugend zu vermitteln gibt und was man auch als Schule des Lebens bezeichnen kann.

Die letzten 40 Jahre bestätigen uns darin, weiter zu machen, für die Kinder und Jugendlichen da zu sein und ihnen den Spaß und die Freude am gemeinsamen musizieren zu vermitteln. Und das nicht nur die nächsten 40 Jahre.

 

Christine Waibel